Meine Aktienauswahl im letzten Jahr entpuppt sich hinsichtlich des Lerneffektes immer mehr als Volltreffer. 😜 Nach der Lerneinheit hinsichtlich „steuerlicher Einlagenrückzahlungen“ bekomme ich mit der Telekom Austria nun die nächste Lerneinheit, diesmal zum Thema Spin-Off.

Nachdem bereits im im Februar die Abspaltung der Funktürme von der eigentlichen Telekom Austria AG verkündet wurde, welche dann schließlich auch bei einer außerordentlichen Hauptversammlung im August beschlossen wurden, erfolgte nun der Börsengang mit 22.09.2023 an der Wiener Börse.

Umso gespannter war ich natürlich, wie sich das ganze für mich als Aktionär gestalten wird. Heute erreichte mich schließlich die Nachricht von Flatex über die entsprechende Einbuchung:

Wie in der Hauptversammlung beschlossen, erhalten die Aktionäre der Telekom Austria AG im Verhältnis 4:1 Aktien der neuen EuroTeleSites AG. Was für ein Glück, dass ich ein in dieser Hinsicht geeignet teilbares Verhältnis an Anteilen halte. 😉

Eine weitere Frage war jedoch auch, wie sich der Spin-Off auf den Einstandskurs auswirkt. In der obigen Grafik sieht man die Position in Flatex vor dem Spin-Off.

In dieser Grafik nun die beiden Aktien und Einstandskurse nach dem Spin-Off. An die Börse gegangen ist die EuroTeleSites AG mit einem Referenzpreis von 4,95€. Bei mir wurde sie eingebucht zu einem Wert von 4,48€. Im Austausch mit anderen Aktionären aus der Broker-Test Community ergaben sich zum Teil andere Einstandskurse. Warum? Nachdem die Aktien ja quasi aus der Telekom Austria ausgegliedert und nicht direkt börslich erworben wurden, muss in dem Fall der Einstandspreis im Verhältnis zum damaligen Telekom Austria Kauf stehen.

Deshalb ergibt sich der Kurs / Wert nach der Formel: Einstandswert / 5 * 4
5,60€ / 5 = 1,12€ * 4 = 4,48€

Der grundsätzliche Weg die Funktürme aus dem operativen Telekommunikationsunternehmen abzuspalten folgt dem Trend zahlreicher Anbieter. Auch Drei Hutchinson und Magenta (T-Mobile) haben dieses Prozedere bereits hinter sich. Ist es vernünftig? Ob der Gedanke, dass die Funktürme damit „neutraler“ sind und auch von anderen Telko’s benutzt werden und zusätzliche Einnahmen generieren aufgeht, wird sich zeigen. Generell haben Telko’s das Problem, mit dieser sehr langfristigen Infrastruktur viel Kapital im Unternehmen gebunden zu haben, womit hier die Telekom Austria natürlich in ihrer Bilanz durchaus besser dastehen wird und mehr Kapital bzw. ein besseres Rating für ihren Ausbau hat, zumal sie mit der Abspaltung ein paar Schulden losgeworden sind. Langfristig bin ich gespannt wie es sich entwickelt, persönlich finde ich aber natürlich das „richtige“ Telko-Business spannender. 😉

Nachkaufen werde ich bei der EuroTeleSites AG jedenfalls vorerst nicht, die Anteile abstoßen aber auch nicht, schließlich sind bei der kleinen Position auch die Transaktionskosten nicht zu vernachlässigen. Zudem möchte ich abwarten, wie sich die beiden Werte hinsichtlich meiner Cashflow Strategie positionieren werden, wenngleich man bei der ETS ja bereits kommuniziert hat, die ersten fünf Jahre auf Ausschüttungen zu verzichten. Ob ich in diesem Jahr bei der Telekom Austria AG noch aufstocken werde wird sich zeigen, irgendwann sollte ich den strategischen Aktienteil zwar rebalancen, jedoch lädt mich aktuell mein Bitcoin Anteil mehr zum Ausbau ein. 😅

Jedenfalls freut es mich, dass ich als Diversifikation zu meinem klassischen, beruflichen Telko-Invest nun auch in dieser Hinsicht ein Stück des neuen Funkturm-Kuchens in Europa besitze.

Credit: Wiener Börse AG/Alexander Felten

Einen kleinen Beigeschmack hatte der Börsengang jedenfalls hinsichtlich des Umgangs mit den Kleinanlegern am Markt zum Börsengang. Trotz des IPO’s am Freitag, 22.09.2023 dauerte es bis Heute, 28.09.2023, also fast eine ganze Woche, bis die Aktie bei Flatex für mich handelbar wurde. Wie ich in einschlägigen Foren gelesen habe gibt es aber auch Aktionäre, welche immer noch keine Einbuchung in ihrem Depot verzeichnen konnten. 🙈 Auch wenn analog zur Aktionärsstruktur der Telekom Austria auf den Retail-Bereich wohl nur knapp 5 % Share entfällt, wurde dieser Teil von einem Verkauf beim IPO ausgeschlossen und aktuell notieren wir unterhalb des Kurses zum Börsenstart. Da gerade zum Börsengang natürlich aufgrund des geringen „Free-Floats“ und etwaigem Interesse ein Vorteil für bestehende Aktionäre zum Verkauf ihrer Anteile bestanden hätte, ist es deshalb mitunter bitter und bestätigt mich zudem in meiner Ablehnung an einer Beteiligung an IPO’s.

Das war’s also mit meinem ersten Spin-Off und der heutigen FinanzBilanz.

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