Nach dem Bergfahrten Lesertreffen in Linz besuchte ich am letzten Wochenende in Innsbruck nun bereits die zweite Veranstaltung, welche mein finanzielles Interesse und den Durst nach derartigem Austausch befriedigen sollte. Die BTC23 ist die größte deutschsprachige Bitcoin-Konferenz und fand vom 14.09.23 bis zum 16.09.23 im Kongress in Innsbruck statt. Ein Heimspiel also. Während ich im letzten Jahr noch die nicht gerade günstigen Ticketpreise dem „stacken“ nachgelagert hatte, wollte ich diesmal den Austausch mit den anderen Plebs nicht missen.

Neben zahlreichen hochkarätigen Vorträgen in der Dogana galt meine Aufmerksamkeit jedoch in erster Linie den Gesprächen mit Ausstellern und Plebs vor dem Saal.
Wieder einmal war ich begeistert von der positiven Stimmung in der Bitcoin-Community und dem bunt gemischten Publikum der Konferenz. Neben Schülern und ganz gewöhnlichen Leuten stechen immer wieder besondere Persönlichkeiten hervor.
Inhaltlich begeisterte mich vor allem der Vortrag von Rahim Taghizadegan, der Erspartes und damit auch Bitcoin als Veto (Stimme) gegen Entscheidungen des Staates präsentierte. Über die Wirksamkeit, die einem Bitcoin bringt referierte Roman Reher der Blocktrainer. Viel drehte sich in den Panels und Gesprächen über das Verhältnis von „Hodl“ und „Spendl“ – also wie viel BTC muss auch ausgegeben werden um die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Angesprochen wurde auch das Thema Neid, welches uns „Early Adoptern“ noch entgegengebracht werden kann, sollte sich die Vision von Bitcoin künftig tatsächlich in vollem Umfang bewahrheiten.
Nachdenklich wurde ich beim Vortrag von Mark Valek, welcher den Anteil von Bitcoin in eines jeden Portfolios’s bei all dem Positivismus wieder etwas erdete. Die oben neu interpretierte „Drei-Speichen-Regel“ regte zum Schmunzeln an, dennoch bin ich nun noch sicherer damit, meinen Anteil bei der strategischen Asset Allocation auf 30% zu erhöhen. Er plädierte dafür, auch Schranken für das Rebalancing einzuziehen (z.B. bei 25% Ziel-Allokation bei 10% Nachkauf bzw. 40% Verkauf), hier bin ich ehrlich – aktuell wird mir das bei Bitcoin sehr schwer fallen – also der Verkauf im nächsten Bullrun.



Mein Resumee: Nach solchen Konferenzen muss man stets wieder auf den Boden der Realität zurück kommen, denn in der Community wirkt alles viel weiter und unaufhaltsamer als es in Wirklichkeit ist. Wir sind bei Bitcoin trotz all der Entwicklungen und dem Eintritt der Wall Street noch sehr früh. Es ist und bleibt eine Wette, wenngleich ich der festen Überzeugung bin es ist gefährlicher keine Sats zu halten, als wie zu viele Sats zu halten. Trotz der positiven Stimmung gibt es Entwicklungen, die mir auch innerhalb der Community nicht gefallen. Man merkt zunehmende Konkurrenz bei den Personen, die auch beruflich nur mehr Bitcoin machen. Sowohl im Business, als auch in der Beratung. So sehr ich Roman den Blocktrainer für seine Arbeit schätze, stelle ich eine emotionale Entwicklung fest – womöglich ein Konkurrenzkampf um die Nachfrage als Experten mit anderen Podcastern/YouTubern?
Auf der anderen Seite wird man zunehmend das menschliche auch in dieser Bewegung feststellen und diese Tendenzen gehören wohl zur menschlichen DNA – das wird Bitcoin aushalten müssen. Jedenfalls sollten wir im Sinne des Erfolges für ein dezentrales System auch die menschlichen „Zentralisierungen“ im Auge behalten, sowohl bei Influenzern als auch bei den Entwicklern. Nicht jeder schafft es wie Gigi sich gar nie ins Rampenlicht zu stellen, oder wie ein Markus Turm eine Bewegung ihrer dezentralen Entwicklung hinzugeben.
Das war’s mit Innsbruck für die nächsten Jahren, die BTC24 geht nach Wien. Mit mir? Ich hoffe doch, zumindest sollte nichts größeres dazwischen kommen möchte ich verfolgen wo wir und die Community in einem Jahr und einem eventuell nächsten Zyklus nach dem Halving 2024 steht.
Soviel zu dieser FinanzBilanz.
