Ziele & Strategie

Stand: Q1/2025

Die eigenen finanziellen Ziele sind der Ausgangspunkt für eine passende Strategie. Sind diese klar definiert muss man nur noch die Kraft aufbringen, an seiner Strategie festzuhalten.

Was meine Ziele angeht, so übe ich mich in Bescheidenheit und halte mich an den Finanzwesir Albert Warnecke, welcher den Spruch „Nicht arm sterben!“ prägte. Wenn ich mit meinem Vermögen unerwartet reich werden sollte, so werde ich dieses Schicksal natürlich auch über mich ergehen lassen. 😉

So und so verbringe ich lieber mehr Zeit mit strategischen Überlegungen zu meinem Depot und der Allocation als den täglichen Marktnews nachzujagen, ganz getreu dem folgenden Zitat:

Manchmal ist es besser, eine Stunde über sein Geld nachzudenken, als eine Woche dafür zu arbeiten.

André Kostolany

Ein Blog-Post von Christian Sachs (bergfahrten.com) brachte mich dabei irgendwann neben der bekannten Level 1 und Level 2 Allocation auf eine weitere Abstraktion, welche ich Level 0 Allocation nenne, eine sehr langfristig ausgerichtete Beschreibung meiner Strategie.

Level 0: Pyramide

Den Grundstein dieser Pyramide bildet das richtige Mindset, welches neben den persönlichen Werten und den eigenen Glaubenssätzen vor allem die Ziele und daraus abgeleitet die Strategie berücksichtigt.

Darauf baut dann in Anlehnung an Christian eine dreistufige Aufteilung:

  • Chance 🚀 (Aktiver Teil des Depots)
  • Fundament 🏛️ (Passiver Teil des Depots)
  • Anker ⚓️ (Kapital-Reserve des Depots)

Konkret bildet dabei für mich Gold (Versicherung) und Liquidität (Notgroschen) meinen Anker, welcher sowohl zur Risikoabsicherung als auch als Liquiditätsreserve gedacht ist. Zum Vermögensaufbau und zur Altersvorsorge bilden meine ETFs (Indexfonds) und die betriebliche Vorsorgekasse das Fundament um später nicht arm zu sterben. Bei diesem Teil verfolge ich also einen passiven Ansatz, welcher nach einem klaren Regelwerk einfach die Macht des Zinseszins nutzen soll. An der Spitze der Pyramide sollen mit Aktien (Cashflow) und Bitcoin (Zukunft) hingegen doch eine Spur aktiver Chancen genutzt werden. Die Aktien sollen mir dabei etwas Cashflow bringen um die in Österreich anfallenden ausschüttungsgleichen Erträge (AgE) einfacher begleichen zu können, und Bitcoin ist die Wette auf eine bessere Welt mit einem gesunden, harten Geld. Und diese Wette läuft zumindest in FIAT-Zahlen immer besser.

Level 1: Strategische Risk Allocation (SRA)

Hinlänglich bekannt im Vergleich zur obigen Level 0 Allocation ist die strategische Risiko Allokation (SRA). Abhängig von dem Alter und den persönlichen Zielen des Investors wird hier zwischen dem Verhältnis der Anlage seines Vermögens in risikobehafteten Anlageklassen (Renditetreibern) und risikoarmen Anlagen (Vermögenserhaltern) unterschieden.

Aufgrund des notwendigen Eigenkapitals für eine selbstbewohnte Immobilie steht das Verhältnis aktuell bei 60% / 40% .

Das strategische Verhältnis der Level 1 Allocation wird ggf. 1 x pro Jahr an die Ziele angepasst.

Level 2: Strategische Asset Allocation (SAA)

Auf der zweiten Ebene wird innerhalb des definierten Risikorahmens die Allocation der einzelnen Assetklassen festgelegt.

Die Liquidität wird dabei auf 0% festgesetzt, da der risikobehaftete Teil im Idealfall voll investiert sein sollte. Liquiditätsreserven werden mit dem Notgroschen im risikoarmen Teil des Portfolios gehalten.

Nachdem Assetklassen kleiner 5% keinen merkbaren Einfluss auf das Portfolio bewirken, stellt dies die Gewichtung von Aktien und Gold dar, in Summe 10%.

Die weiteren Prozente werden zwischen Fonds und Bitcoin verteilt, aktuell 55% BTC / 35% ETFs, was in Summe 40% in Wertpapiere ergibt.

Das strategische Verhältnis der Level 2 Allocation wird ggf. 1 x pro Quartal an die Strategie angepasst.

Level 3: Strategische Portfolio Allocation

Bei dieser dritten Ebene der strategischen Allocation handelt es sich um eine optionale Festlegung, sofern innerhalb einer Assetklasse mehrere Bausteine einer bestimmten Allocation folgen sollen.

Nachdem in meinem Portfolio bei den Edelmetallen nur auf Gold und bei den Alternativen Investments nur auf Bitcoin gesetzt wird, ist diese Ebene aktuell nur für die Klasse der Wertpapieren und damit ETFs und Aktien relevant. In einer breit diversifizierten Welt AG gibt es mehrere Möglichkeiten zur regionalen Gewichtung:

Klassische Welt-ETFs wie der FTSE All-World bzw. MSCI ACWI gewichten die Einzelwerte nach Marktkapitalisierung, wohingegen oftmals eine BIP-Gewichtung als passender empfunden wird.

Ich habe mich für das Spektrum dazwischen entschieden, also eine zwei ETF Strategie mit einer europäischen Aktienbeimischung.

Die beiden ETFs werden in einem Verhältnis von 70/30 gewichtet (70% MSCI World / 30% MSCI EM). Um den starken US-Fokus im World-ETF noch ein wenig zu reduzieren, wird im Einzelaktien-Anteil auf eine Beimischung österreichischer Aktien sowie den Sunrise Standortfonds Österreich zurückgegriffen, was das Gewicht von Europa in einem guten Verhältnis erhöht.

Wird an dieser Strategie festgehalten oder wird sie bei der Änderung von Zielen oder Lebensumständen entsprechend angepasst, wird die Zeit das ihre dazu beitragen und Buffet’s Zitat wird sich bestätigen.

Ein Investor muss nur ganz wenige Dinge richtig machen, solange er große Fehler vermeidet.

Warren Buffet

Meine No-Go’s

  1. Hype und Versprechen in Medien und Zeitschriften verfallen
  2. Kauf von Pennystocks, Optionsscheinen, CFDs und P2P-Krediten
  3. Währungsspekulation oder freiwillige Teilnahme an IPOs
  4. Teure Mischfonds oder Streuung durch „Spezial-ETFs“
  5. Gier auf Rendite (High-Dividend oder kreditfinanzierte Positionen)